Die Dorfkirche in Barkow
Am Abend des 03.04.2004 war aus bislang ungeklärter Ursache der Dachstuhl der mittelalterlichen Dorfkirche zusammengebrochen. Das eingestürzte Dach hat das Kirchenschiff in ein "Trümmerfeld" verwandelt und die Kirche zu einer Ruine gemacht. Nur der Turm und das Außenmauerwerk sind stehen geblieben. Glück im Unklück: zu diesem Zeitpunkt befand sich niemand in der Kirche.
Der Förderverein wurde am 24.05.2005 gegründet und hat derzeit 31 Mitglieder. Er hat sich zum Ziel gesetzt die Kirchgemeinde bei der Finanzierung des Wiederaufbaus zu unterstützen. Dazu werden unter anderem Spendenaktionen, Benefizkonzerte und anderes durchgeführt.
Die Kirchgemeinde und der Förderverein danken allen, die mit ihren Spenden den Wiederaufbau der Kirche Barkow unterstützt haben. Gleichzeitig aber hoffen wir auf weitere Spenden für noch verbliebene Restaufgaben.
Die Baugeschichte der Barkower Kirche
1274 Barkow wird erstmals urkundlich erwöhnt
1320 Erwähnung einer Kirche, ein Vorgängerbau
14. Jh. erster Glockenguß, Holzturm
15. Jh. gotische Figuren, Johannes und Maria mit dem Kind, die später einem
Predigerstuhl entnommen wurden und jetzt zur Kirchenausstattung gehören
1434 Erneuerung des vermutlich durch einen Brand zerstörten Dachstuhles
1. Hälfte 17. Jh. Einbau einer Kanzel
1636 Überfall durch die "Kayserlichen Svwadron Traguner", Plünderung Dorf und Kirche
1782 Bau des Pfarrhauses
1785 eine zweite größere Glocke wurde in Rostock gegossen, im 1. WK eingeschmolzen
1786 Erneuerung des Turmes als Fachwerkbau
1828 Renovierungsarbeiten, belegt durch Jahreszahlen in Deckenbalken
19. Jh. neogotisches Gestühl
1853 neuer Altaraufsatz von Gaston Lente (1805-1860)
1887 Einbau Friese III Orgel, erbaut von Fr. Friese, dem Hoforgelbauer aus Schwerin
1952 Renovierungsarbeiten, belegt durch Jahreszahlen in Deckenbalken
1968 Überholung der Orgel durch Mecklenburger Orgelfirma Nußbücker
1995 Abbruch der Außentreppe neben der Sakristei, Die Außentreppe führte zur ehemaligen Gutsherrenempore
3.04.2004 Einsturz des Dachstuhls
Oktober 2005 Beginn des Wiederaufbaus
15.12.2005 Richtfest
Die Barkower Kirchenorgel
Die Kirche von Barkow [Berchowe ="Ort des Berka"] wird urkundlich 1320 erstmals erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte hat sie zahlreiche Veränderungen erfahren. In dem einzigen Spitzbogenfenster an der Ostwand hinter dem Altar sind noch Spuren des früheren Rundbogens zu erkennen. Alle sonstigen Fenster sind viereckig und stammen aus späterer Zeit. In der Südwand ist ein schlichtes Portal mit Stichbogenschluss zu sehen. Vermutlich im 15. Jahrhundert musste das Feldsteinmauerwerk mittels Strebepfeilern abgestützt werden. Der verzierte Ostgiebel mit seinen Blenden aus Ziegelmauerwerk dürfte ebenfalls aus dieser Zeit stammen. Die ursprünglich kleinere, im Grundriss viereckige einfache Feldsteinkirche wurde im 17. Jahrhundert nach Westen durch einen Fachwerkanbau erweitert. Der ehemalige Bretterturm im Westen des Gebäudes ist 1786 durch einen Fachwerkziegelbau mit einem vierseitigen Pyramidendach ersetzt worden. Damals war in Rostock die 2. Glocke mit einem Durchmesser von 1,08 m gegossen worden. Sie wurde allerdings im 1. Weltkrieg für Rüstungszwecke eingeschmolzen - wie 130 000 andere Glocken in beiden Weltkriegen.
Eine Besonderheit der Barkower Kirche ist die aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts stammende Glocke. Die Bronzeglocke hat einen Durchmesser von 1,00 m, keine genaue Jahreszahl, jedoch einen lateinischen Spruch in Majuskeln (Grossbuchstaben): SUM SINE VOCE TAMEN - PRECOR EXAUDI DEUS AM: "Ich bin ohne Stimme, dennoch bitte ich, erhöre uns Gott." Der Altaraufsatz von 1853 zeigt ein Gemälde (Christus mit Kelch und Brot) von Gaston Lenthe Ein wertvoller Schnitzaltar aus dem 16. Jh. (Reformationszeit) war schon Ende des 19. Jh. nach Schwerin ins Großherzogliche Museum gekommen. Die Kanzel stammt aus dem 17. Jh., in ihren Füllungen sind die vier Evangelisten zu sehen. Sie wurde durch den Einsturz und die Folgen der Witterung stark geschädigt, eine aufwendige Rekonstruktion war nötig, damit sie in der Kirche ihren alten Platz einnehmen konnte.
Von der sonstigen originalen Ausstattung der Kirche ist leider kaum mehr etwas vorhanden.
Unsere Dorfkirche in Barkow heute. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Förderverein für den Wiederaufbau der Dorfkirche Barkow e. V.
Dorfstraße 17
19395 Barkow
Ansprechpartner
Steffi Hülße
2. Vorsitzende
Telefon: 038735-8260
Fax: 038735-82666
Mail: info@dorfkirche-barkow.de
Internet: www.dorfkirche-barkow.de
Spendenkonto:
Volks- und Raiffeisenbank Güstrow
BLZ: 140 613 08
Kto-Nr. 5210992
Quelle, Bild und Text, mit freundlicher Gestattung durch:
Förderverein für den Wiederaufbau der Dorfkirche Barkow e. V.
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